Die Kirche lebt zwar zuerst aus ihren eigenen spirituellen und sakramentalen Quellen, aber manches verdankt sie doch Anstößen und Anregungen, ja manchmal auch Zumutungen und Herausforderungen von außen. So gibt es den ständigen Austausch der Kirche mit sozialen Kräften und geistigen Bewegungen in der Gesellschaft. Dafür muss sie immer gerüstet sein, um in Anknüpfung und Widerspruch ihren eigenen Platz zu erkennen und zu markieren. Es ist ein kleines Wunder, dass bei allem Niedergang von Ordensberufungen in der Nachkriegszeit in unserem Bistum drei Klöster des Benediktinerordens entstanden sind. Dazu zählt die Wiederbesiedlung des Klosters in Engelthal bei Altenstadt, der Neubau des Klosters der Missionsbenediktiner von St. Ottilien auf dem Jakobsberg bei Bingen am Rhein – und natürlich die Übersiedlung der Abtei Grüssau/Schlesien in unsere badenwürttembergische Exklave Bad Wimpfen, wenngleich hier inzwischen keine Benediktiner mehr leben. Die Klöster sind wie geistliche Oasen und Einkehrstätten für die verschiedenen Regionen des Bistums. Sie sind aus dem Gesamtangebot von Exerzitien und geistlichen Tagen nicht mehr wegzudenken.
So freue ich mich, dass im Kloster Bad Wimpfen die Tore weit geöffnet sind für alle Suchenden und Fragenden, für alle, die auf dem Weg zum Leben sind. Gottes reicher Segen begleite Sie!
Ihr Bischof
Karl Kardinal Lehmann